„Es bleibt dabei: Der Gesundheitsschutz muss im Mittelpunkt stehen!“

Bildungsgewerkschaft GEW zu Empfehlungen der Wissenschafts-Akademie Leopoldina

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat noch einmal bekräftigt, dass bei einer möglichen schrittweisen Öffnung der Bildungseinrichtungen der Gesundheits- und Infektionsschutz der Lehrenden und der Lernenden im Mittelpunkt stehen müsse. Bislang seien sowohl Fragen des Infektionsschutzes als auch der Hygiene und Sauberkeit an den Bildungseinrichtungen vielfach nicht gelöst. „Die Empfehlungen der Wissenschafts-Akademie Leopoldina sind nur bedingt hilfreich, weil sie wenig praktikabel sind. Viele Vorschläge gehen an der Realität in den Bildungseinrichtungen vorbei. Sie entsprechen zudem nicht dem Bildungsauftrag etwa der Kitas und Schulen, da sie lediglich Übergänge und Prüfungen in den Blick nehmen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Dienstag in Frankfurt a.M. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 16: Ostern ohne Familienfeste

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 16

Ostern ohne Familienfeste

Das Wort Familienbande hat
einen Beigeschmack von Wahrheit“
(Karl Kraus)

In einem Commerzsender im Radio höre ich Klagen darüber, dass man keine Biergärten und Clubs aufsuchen und nicht die üblichen Flugreisen unternehmen dürfe. Mal eben so übers Wochenende nach Barcelona oder Athen oder London fliegen. „Spaß zu haben“ scheint für eine gewisse Szene der Inbegriff von Freiheit zu sein. Der Freiheitsbegriff erschöpft sich im Ausleben privater Vergnügungen. Insgesamt bekommt man den Eindruck, dass die Leute sich nach ihren üblichen „Zerstreuungen“ im Sinne Pascals (siehe Teil 4) sehnen und in den „Normalmodus“ zurückkehren möchten. Wie hieß es in einem Song der Gruppe Fehlfarben aus den frühen 1980er Jahren: „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!“ Immer weiter so, mit Spaß und Konsum und Mobilität – gut gelaunt und leicht bedröhnt auf den Abgrund zu. … weiter

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Corona-Dossier: Solidarität in Zeiten der Pandemie

Auf der Seite von medico international wird zur Zeit ein Corona-Dossier veröffentlicht. Dort heißt es auf der Startseite:

„Corona ist eine Anklage gegen den gegenwärtigen Zustand der Gesundheit, der Menschenrechte und der Ungleichheit gleichermaßen.“ Mark Heywood, Südafrika

Während viele Menschen hierzulande in Nachbarschaftsinitiativen und über die sozialen Medien Strukturen zur gegenseitigen Hilfe aufbauen, weiten wir den Blick auf die globale Dimension der Corona-Pandemie und ihrer sozialen Folgen.
(Quelle: https://www.medico.de/corona-solidaritaet-in-zeiten-der-pandemie/)

Wir wollen auch dazu beitragen, dass unser aller Blick geweitet wird und empfehlen einen Besuch der Dossier-Seite: Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 15: Die emotionale Pest

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 15

Die emotionale Pest

Susan Sontag hat von der „Krankheit als Metapher“ gesprochen und am Beispiel von Tuberkulose, Krebs und Aids zu zeigen versucht, was diese Krankheiten über ihre Zeit und die von ihnen befallenen Menschen aussagen. Es ist unsere, der Intellektuellen, Aufgabe, die chiffrierte Sprache der Symbole und Metaphern zu deuten und in eine möglichst vielen Menschen verständliche Sprache zu übersetzen. Wenn man in der von der Pest heimgesuchten Stadt Oran das von den Nazis okkupierte Frankreich erkennen kann, dann ist die Pest in Camus‘ Roman eine Metapher für den Faschismus und das, was er aus und mit den Menschen macht.

Spätere Generationen werden in der Corona-Pandemie des Jahres 2020 möglicherweise eine Metapher für die Exzesse einer außer Kontrolle geratenen wirtschaftlichen Globalisierung erblicken. Werden sie in der Rückschau sehen, dass die Menschheit die Botschaft der Coronakrise verstanden und die entsprechenden Konsequenzen aus ihr gezogen hat? … weiter

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Schwer traumatisiert

von Gabriele Frydrych

Im Feuilleton schreibt ein Journalist von „traumatisierten Jugendlichen“. Sicher meint er Kinder von drogenabhängigen Eltern, von psychisch kranken oder gewalttätigen Eltern. Nein, viel schlimmer: Die zarten Kinderseelen in diesem Artikel wurden in der Schule mit klassischen Dramen gequält. Schillers „Räuber“ und Kleists „Zerbrochener Krug“. Und als der Lehrplan ein Jahr später ein modernes Theaterstück vorschreibt, behandelt die Lehrerin Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“. Ein Stück aus dem Jahre 1956: Da stöhnt die Urgroßmutter hinterm Ofen: „Das hatten wir damals auch schon. Ist das immer noch so langweilig?“

Finn-Levin zitiert im Unterricht triumphierend diesen Ausspruch der Uroma. Die Deutschlehrerin denkt mal wieder resigniert an den großen Aufklärer Lichtenberg: „Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinsieht, kann kein Apostel herausgucken.“ … weiter


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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 14: Ein Eisvogel betrachtet mich

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 14

Ein Eisvogel betrachtet mich

Am Sonntag bin ich in Stewart O´Nans Roman Emily, allein auf eine Passage gestoßen, wo er schildert, wie Emily mit Hilfe einer Nachbarin die Batterie des Olds auflädt, der seit dem Tod ihres Mannes Henry unbenutzt in der Garage stand. Da fiel mir siedend heiß ein, dass auch ich mein Automobil seit Wochen nicht bewegt habe.

Am Montagvormittag versuchte ich, das Auto zu starten, aber es klickte nur matt und tat keinen Mucks. Mein Freund Wolfgang, der wegen Corona nicht viel zu tun hat, kam vorbei und er gab mir Starthilfe. Nun musste ich, damit sich die Batterie auflädt, eine Weile umherfahren. Ich fuhr über die Dörfer zu meinem alten Freund Harald, der in einem Dorf hinter dem Dünsberg eine KFZ-Werkstatt betreibt. Am Tor ein Schild, das auf die Sicherheitsvorschriften wegen Corona hinwies. Jonas, sein Sohn, schraubte in der Garage an einem Auto herum. Ich bat ihn, zu prüfen, ob meine Batterie noch etwas hergibt. Er schloss ein Gerät an und testete die Batterie. Die sei noch vollkommen in Ordnung, ich solle noch eine Runde um den Dünsberg drehen und dann sei alles wieder okay. Nach einer Viertelstunde stellte ich das Auto in Hohensolms ab und ging auf vertrauten Wegen spazieren. … weiter

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 13: Wir kleinen überspannten Säugetiere

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 13

Wir kleinen überspannten Säugetiere

Krisen wie die, die wir gerade er- und durchleben, erfassen im Unterschied zu ‚bloß‘ ökonomischen Krisen den Innenbau der Menschen und erschüttern ihre geistige und seelische Grundausstattung. Sie stellen ihre Gewissheiten in Frage und bringen eingespielte Gleichgewichtszustände zum Einsturz. Das kann psychopathologische Reaktionen auslösen.

Ich merke das unter anderem daran, dass mich in der Stadt vermehrt Leute ansprechen, die, um es vorsichtig auszudrücken, auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Vernunft balancieren und im Augenblick Angst haben, abzustürzen. Ich nenne sie in Anlehnung an Woody Allens Stadtneurotiker und im Unterschied zu ihm Stadtpsychotiker. Die äußeren Turbulenzen wirbeln den seelischen Bodensatz der Person auf und setzen einen psychischen Regressionsprozess in Gang, dessen Fallhöhe, oder besser -tiefe ungewiss ist. Das hängt unter anderem von der Festigkeit und Stabilität des Ichs und des gesamten Subjektaufbaus ab. Je labiler ein Mensch ist, desto mehr werden solche Krisen ihn durcheinanderbringen. Der Angstpegel steigt, Panik flackert auf. Die verunsicherten Menschen suchen nach Struktur, Halt und Orientierung. … weiter

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„In bedrohlichen Situationen wachsen Menschen oft über sich hinaus“

Mitteilung: Universität Mannheim

In Zeiten der Corona-Pandemie verläuft das Leben anders als gewohnt. Viele Menschen sind deshalb verunsichert. Wie kommt man gut durch diesen Ausnahmezustand?

Der klinische Psychologe und Angstforscher Prof. Dr. Georg W. Alpers von der Universität Mannheim beantwortet Fragen und gibt Tipps, wie man die Situation persönlich am besten bewältigen kann. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-mannheim.de

 

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