Defizite in Schulen und Medien verantwortlich für geringes politisches Wissen

Bericht: FernUniversität in Hagen

Politisches Wissen hat großen Einfluss auf die Qualität einer Demokratie. Das sieht man aktuell und bei vielen historischen Ereignissen, von denen einige an einem 9. November ihren Anfang nahmen oder einen Höhepunkt hatten. Dr. Markus Tausendpfund von der FernUniversität hat mit einer Kollegin den ALLBUS 2018 ausgewertet.

Sein Fazit: Das politische Wissen in Deutschland ist insgesamt auf einem eher geringen Niveau, aber je nach sozialen Gruppen sehr unterschiedlich. Dabei spielen Defizite im Politikunterricht und die Medienlandschaft wichtige Rollen. Zum politischen Wissen in Deutschland haben Tausendpfund und Prof. Dr. Bettina Westle (Marburg) gerade ein Buch herausgegeben. … weiter


Quelle: www.fernuni-hagen.de | www.idw-online.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 15: „Ich traue beiden nicht…“

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 15

„Ich traue beiden nicht … „

Wegen der Pandemie fand die Einführungswoche der Universität für die neuen Studierenden weitgehend virtuell statt. Dennoch sah man vereinzelt kleine Grüppchen durch die Stadt ziehen. Vor ein paar Tagen stand eine Gruppe von sogenannten „Erstis“ um die „Schwätzer“ herum. Eine ältere Studentin, die als Mentorin fungierte, erzählte etwas über den Seltersweg und die Geschichte der Bronzeskulptur. Neun der zehn jungen Leute waren mit ihren Smartphones beschäftigt, stellten sich in Pose und machten Selfies. Ich fragte mich, warum sich die Mentorin das gefallen ließ und die Veranstaltung nicht abbrach oder sich den Gebrauch der Handys während der Veranstaltung verbat.

So stand sie da wie eine Predigerin in der digitalen Wüste – auf verlorenem Posten. Inzwischen scheinen die Lehrenden angesichts der Omnipräsenz dieser Geräte kapituliert und sich damit abgefunden zu haben, die Aufmerksamkeit mit ihnen zu teilen oder sich mit den Brosamen zu begnügen, die vom digitalen Tisch fallen. … weiter

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 7: Die Flucht aus der „Eiswüste der Abstraktionen“

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 7

Die Flucht aus der „Eiswüste der Abstraktionen“

„Wenn alles stinkt,
kann einer für sich allein nicht duften.“
(Katja Lange-Müller)

Donald Trump droht damit, die chinesische Smartphone-App Tiktok zu verbieten. Das Argument: Tiktok liefere die von den Nutzern abgefischten Daten an den chinesischen Staat. Was zum Teufel machen Facebook und Twitter mit den Daten ihrer Nutzer? Seit Snowdens Enthüllungen wissen wir darüber Bescheid, dass diese Plattformen aufs Engste mit dem NSA und anderen Diensten zusammenarbeiten. Aber das ist natürlich etwas ganz anderes. „Wir“ sind ja schließlich Demokraten. Facebook lieferte die Daten von Nutzern ohne deren Wissen an die Firma Cambridge Analytica, die mittels Targeted Advertising, das heißt zielgenauer Werbung und auf den jeweiligen Empfänger abgestimmten Fehlinformationen, den Wahlsieg Trumps erst möglich machte.

Auch beim Brexit hat sich dieses Vorgehen bewährt, und es steht zu fürchten, dass es Schule macht und die demokratische Willensbildung und politische Urteilskraft weiter unterminiert. Die Hauptgefahr droht der Demokratie nicht von den Rechtsradikalen, sondern von den weltumspannenden Tech-Konzernen, den sogenannten „Big Five“, und ihren Praktiken. … weiter

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„Hate Speech birgt die Gefahr, wichtige Stimmen aus dem öffentlichen Diskurs zu verdrängen“

Umfrage zu Hassrede im Internet: 18 Prozent schon einmal betroffen, junge Menschen häufiger damit konfrontiert

Bericht: Universität Leipzig

Erst kürzlich verabschiedete der Bundestag ein Gesetzespaket zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet. Es sieht unter anderem härtere Strafen für Hetzer und eine verpflichtende Weiterleitung strafbarer Inhalte an die Strafverfolgungsbehörden vor. Doch wie nehmen die Deutschen die Strafen für Hate Speech (Hassrede) aktuell wahr? Und wer war schon einmal von Hasskriminalität betroffen?

Das hat Prof. Dr. Elisa Hoven, Strafrechtlerin an der Universität Leipzig, im Rahmen ihres Forschungsprojekts „Der strafrechtliche Umgang mit Hate Speech im Internet“ untersucht. Die Umfrage mit rund 1.000 Teilnehmern zeigte, dass 18 Prozent aller Befragten schon einmal davon betroffen waren, unter den 16- bis 30-Jährigen waren es 37 Prozent. … zum Interview


Quelle: www.uni-leipzig.de

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 28: Der Wert des Menschen

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 28

Der Wert des Menschen

In Verlängerung der Thesen von Michel Houellebecq (siehe Teil 27) könnte man sagen, dass auch das Maskentragen und vor allem das Geschehen unter den Masken eigentlich nichts Neues ist. In den Echokammern und Filterblasen, in denen sich eine gleichgeschaltet-aufgeregte Pseudo-Öffentlichkeit seit Jahren eingeschlossen hat, atmen deren Bewohner permanent ihre eigenen toxischen Exhalate von neuem ein. Die Leute schaffen sich ihre eigenen Parallelwelten, in denen sie unter sich bleiben und kommunikative Inzucht treiben.

„Genauso isses!“, ruft der Facebook-Nutzer aus, wenn ihm seine eigene Meinung tausendfach als Echo entgegenschallt. Jens Berger schrieb schon vor etlichen Jahren, die zeitgenössische Form des Stammtisches seien die sozialen Netzwerke. Unter Gegenöffentlichkeit hatten wir uns 68ff eigentlich etwas anderes vorgestellt. … weiter

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 11: Die gesellschaftliche Produktion von Digital-Trotteln und Psychopathen

Tagebuch

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 11

Die gesellschaftliche Produktion von Digital-Trotteln und Psychopathen

Ich möchte noch einmal auf die wiederentdeckte staatliche Gestaltungsfähigkeit zurückkommen. Mit Recht wird seit Längeren Klage geführt über Mobbing, Hetze und Hass, die im Internet und in den sogenannten sozialen Netzwerken grassieren.

Gestern wurde in einem Beitrag der Sendung Kulturzeit aufgezeigt, wie auch jetzt, im Zeichen der Coronakrise, im Netz Rechtsradikalismus und Rassismus blühen und gedeihen. Es werde Stimmung gegen Migranten und Flüchtende gemacht, Politiker würden aufs Übelste beschimpft und beleidigt, unverhohlen Todeswünsche und Morddrohungen ausgestoßen. Jede Menge Verschwörungstheorien würden im Umlauf gesetzt, so zum Beispiel, Corona sei eine „Waffe der Juden“, um ihre Weltherrschaft zu errichten. Dieser ganze Nazischeiß halt. Mit Gerhard Polt könnte man fragen: „Braucht‘s des? Muss des sein?“ Und die Antwort kann nur lauten: „Nein! Weg mit diesem ganzen Geraffel!“ … weiter

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Gesünder und glücklicher dank Facebook-Verzicht

Wer seine Facebook-Nutzung reduziert, raucht weniger, bewegt sich mehr, fühlt sich besser.

Bericht: Ruhr-Universität Bochum

Zwei Wochen lang 20 Minuten weniger Zeit pro Tag auf Facebook: Zu diesem Experiment lud ein Team der Psychologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) 140 Testpersonen ein. Glück für die, die mitgemacht haben: Hinterher bewegten sie sich mehr, rauchten weniger und waren zufriedener. Suchtartige Symptome hinsichtlich der Facebook-Nutzung gingen zurück. Und diese Effekte blieben auch drei Monate nach dem Ende des Experiments erhalten.

Über die Ergebnisse berichtet die Gruppe um Dr. Julia Brailovskaia in der Zeitschrift „Computers in Human Behavior“ vom 6. März 2020. … weiter


Quelle: www.news.rub.de
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Von Ideologieverbreitung bis Finanzierung: Wie extremistische Netzwerke operieren

Abschlusstagung von Forschungsverbund zu Online-Radikalisierung

Bericht: Universität Bielefeld

Zentrale Akteur*innen des Islamismus und der extremen Rechten nutzen ähnliche Strategien, um in sozialen Medien Unterstützung zu mobilisieren. Das ist eine Erkenntnis des Forschungsverbundes X-Sonar. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Verbund als Teil der zivilen Sicherheitsforschung gefördert. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-bielefeld.de

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