Bildungsgewerkschaft GEW zum Beschluss des Bundeskabinetts zum Infektionsschutzgesetz

GEW grundsätzlich für bundesweit verbindliche Regeln

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt grundsätzlich, dass der Bund jetzt über das Infektionsschutzgesetz auch für Schulen und Kitas verbindliche Vorgaben machen will. Diese müssten allerdings zeitlich klar begrenzt sein. „Damit werden in der Corona-Pandemie klare rote Linien gesetzt und der föderale Flickenteppich beendet“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Dienstag mit Blick auf die Entscheidung im Bundeskabinett. „Die GEW hält es grundsätzlich für richtig, dass Kitas und Schulen ihre Aufgaben – Bildung und Betreuung – erfüllen können. Der Gesundheitsschutz für Lehrkräfte, pädagogisches Personal sowie Kinder und Jugendliche und deren Eltern muss gesichert sein, wenn Kitas und Schulen öffnen. Deshalb ist es falsch, bei Schulen und Kitas erst ab einem Inzidenzwert von 200 die Notbremse zu ziehen.“ Weiterlesen

GEW: „Verantwortung, Verbindlichkeit und Strategie gehen anders“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Beschluss der Kultusministerkonferenz

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist über die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) von gestern Abend schwer enttäuscht. „Nichts gewesen außer ‚wollen‘ und ‚sollen‘: Verantwortung wahrzunehmen, Verbindlichkeit zu schaffen und eine verlässliche Strategie, die den Gesundheitsschutz von Lehrenden und Lernenden mit dem Recht der Schülerinnen und Schüler auf Bildung miteinander verbindet, sehen anders aus“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „Die KMK will Präsenzunterricht – klar, das wollen wir alle. Sie hat sich aber zum wiederholten Mal nicht auf gemeinsame Regelungen verständigt, wann und unter welchen Voraussetzungen die Corona-Pandemie Einschränkungen unerlässlich macht. Dass Schulen wie in Sachsen selbst bei einem Inzidenzwert von über 200 geöffnet bleiben, ist unverantwortlich. Das ist ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern. Die GEW macht sich weiter dafür stark, dass bei Inzidenzen von über 50 Wechselunterricht angeboten und über 100 auf Fernunterricht umgestellt werden muss.“ Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 26: Die Verabredung in Samarra

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 26

 

Die Verabredung in Samarra

„Abservieren, sagst du, leicht gesagt, so wie ein Kampfpilot vom Schleudersitz springt, wenn sein Flugzeug trudelt oder brennt. Doch wie springst du aus einem Flugzeug ab, das lang schon abgestürzt ist und am Grund des Meeres vor sich hinrostet?“
(Amos Oz)

Gestern bin ich mit dem Auto, das, um eine Entladung der Batterie zu vermeiden, nach Wochen mal wieder bewegt werden musste, rausgefahren und in meiner Lieblingsgegend stundenlang umhergegangen. Ich hatte ein Buch dabei und setzte mich in der Frühlingssonne auf eine Bank, um zu lesen und nachzudenken. Ich holte mir das Stück eines Baumstamms, um meine Füße daraufzustellen und es mir richtig bequem zu machen. Lesen und Nachdenken geht natürlich nicht gleichzeitig, und so las ich eine Weile, dachte dann eine ebensolche Weile nach und las dann weiter.
Die Sonne schien aus einem tiefblauen Frühlingshimmel und wärmte schon recht ordentlich. Ich cremte mir den Nasenrücken und die Ohrläppchen ein, die ich mir bei solchen Gelegenheiten oft verbrannt habe. Ein Hippie-Pärchen ging vorüber und grüßte freundlich. Unsere Generation erkennt sich immer noch an gewissen geheimen Zeichen. … weiter

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(Ver)Querdenken

 

Ein Kommentar von Hans Albert

„Glasauge“, das online-Satiremagazin der WELT, vermeldete am 10. November 2020, also rund sieben Wochen, bevor der erste Corona-Impfstoff in der EU zugelassen wurde, dass die Teilnehmer der „Querdenken“-Demonstrationen als erste gegen die Pandemie geimpft werden sollten. Die Polizei werde mit speziellen Blasrohren ausgestattet, um die dicht beieinander stehenden Demonstranten mit kleinen Impf-Pfeilen zu beschießen. Und für Notfälle sollten mit dem Corona-Vakzin befüllte Wasserwerfer als Impfduschen bereitstehen. Weiterlesen

Jetzt als Gymnasiallehrkraft an die Förderschule wechseln!

Horizont erweitern, inklusiven Unterricht stärken: Minister Piazolo stellt neues Abordnungsprogramm vor

Mitteilung: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

MÜNCHEN. Eine andere Schulart kennenlernen, neue Eindrücke sammeln und mit diesen Erfahrungen an die eigene Schulart zurückkehren – das sind die Eckpunkte des neuen Abordnungsprogramms, mit dem junge Gymnasiallehrkräfte ab September 2021 an eine Förderschule wechseln können. Dazu Minister Piazolo: „Wir wollen den inklusiven Unterricht stärken. An der Förderschule können Gymnasiallehrkräfte zusätzliche Kompetenzen erwerben, die sie später wieder am Gymnasium einbringen können. Darin liegt eine große Chance!“ Weiterlesen

GEW: Konstruktive Vorschläge sind in der Krise gefragt, liebe CSU, lieber Herr Pschierer!

Mitglied des Landtages Josef Pschierer vergreift sich mal wieder im Ton. Unsachliche Stammtischparolen helfen in der Krise niemandem!

Es ist nicht das erste Mal, dass CSU-Politiker Josef Pschierer, MdL, die Gelegenheit ergreift, um gegen den Berufsstand der Lehrkräfte zu ätzen. Wir erinnern uns an den März 2020, als der Widerstand gegen das „Piazolo-Maßnahmenpaket“, mit dem das Kultusministerium dem Lehrkräftemangel begegnen wollte, seinen Höhepunkt erreichte. Eine Gruppe von engagierten Lehrkräften lieferte eine Liste mit vielen alternativen Vorschlägen und forderte gerechte Bezahlung – Pschierer empfahl damals unverschämt, dass sich die Kolleginnen und Kollegen einen neuen Job suchen sollten, wenn sie unzufrieden wären. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 25: Tage der Kommune

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 25

 

Tage der Kommune

„Für den Revolutionär ist die Welt schon immer reif gewesen. Was im Rückblick als Vorstufe, als unreife Verhältnisse erscheint, galt ihm einmal als letzte Chance der Veränderung. Er ist mit den Verzweifelten, die ein Urteil zum Richtplatz schickt, nicht mit denen, die Zeit haben.“
(Max Horkheimer)

Beim Blättern in der Literaturbeilage der FAZ vom Samstag, dem 13. März, stieß ich auf das Portrait einer Frau, das mich sofort gefangen nahm. Die abgebildete Frau trägt ein schlichtes Kleid mit langen Ärmeln, das bis zum Hals zugeknöpft ist. Da es sich um eine Schwarzweißfotografie handelt, kann man nicht wissen, welche Farbe das Kleid hat. Wahrscheinlich ist es blau oder grau. Die Frau sitzt sehr gerade auf einem hölzernen Stuhl und blickt ernst in die Kamera. Sie dürfte ungefähr fünfunddreißig Jahre alt sein, hat sich aber etwas Jugendliches, fast Kindliches bewahrt. Ihr Haar ist ein wenig schütter und strähnig und in der Mitte gescheitelt. Es fällt ihr bis auf die Schultern. Sie hat es für die Fotografie nicht nicht eigens hergerichtet. Ihr Äußeres scheint ihr nicht so wichtig. Sie hält die Arme vor dem Bauch gekreuzt, der linke Ellenbogen ruht in ihrer rechten Hand. Was den Betrachter in Bann schlägt, sind ihre Augen, die wach, lebendig und offen auf den Fotografen und nun auf den Betrachter des Fotos gerichtet sind. Die Frau auf dem Bild strahlt eine enorme Würde aus. … weiter

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„Der Zeitgeist spielt ihnen in die Hände“

Der Soziologe Stephan Lessenich spricht im Freitag-Interview (Ausgabe 11/2021) über grün-rot-rote, schwarz-grüne oder grün-gelb-rote Koalitionen und den Zeitgeist, der die Grünen nach oben und die SPD nach unten spült(e). Und was macht die AfD? Dagegen sei Die LINKE in vielen westdeutschen Ländern faktisch bedeutungslos, sagt er.
Spannend werde es in zwei bis drei Legislaturperioden, meint Stephan Lessenich. Ein aufklärerisches Gespräch, geführt von Elsa Koester.

„Der Zeitgeist spielt ihnen in die Hände“
Interview Zu Beginn des Superwahljahres zeigt sich: Im Bund wird es nur mit den Grünen eine neue Regierung geben, sagt der Soziologe Stephan Lessenich. Das ganze Interview lesen


Weitere Texte zum Thema:

siehe dazu auch den Text von Götz Eisenberg:
Hype oder Kairos? Thesen zum Höhenflug der Grünen

und das Interview mit Kevin Kühnert im Magazin Jacobin
»Keine Zeit zu verlieren«

 

 

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