Grobe Versäumnisse bei der Rassismusbekämpfung

Deutschland vor dem UN-Ausschuss Antirassismus

Bericht: IPPNW

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW und 21 weitere Organisationen kritisieren die Bundesregierung für mangelnde Anstrengungen im Kampf gegen den Rassismus. Zur Tagung des UN-Ausschusses zur Beseitigung rassistischer Diskriminierung stellen die Organisation fest, dass in Deutschland kein hinreichender Schutz vor rassistischer Diskriminierung besteht. Auch im Gesundheitsbereich kommt es zu systematischer Benachteiligung. Weiterlesen

Eine Schule mischt sich ein

Ein Projekttag gegen Rassismus

Innerhalb der internationalen Wochen gegen Rassismus der Stiftung gegen Rassismus veranstaltete die Mittelschule in Dietenhofen einen Praxistag. Frau Sterner (Caritas Kreisstelle Herrieden) als Ideengeberin organisierte tatkräftige Unterstützung vom Verein Miteinander und Ehrenamtlichen.

Nach Sensibilisierung und Diskussionen zum Thema wurden in Gruppen, Tänze aus unterschiedlichen Kulturen eingeübt, Symbole in Form von Würfeln und Klammern gestaltet, gemeinsam musiziert und ein großes Kunstwerk erstellt. Farbe spielte bei allen Aktionen eine große Rolle.

Das Motto der Aktion“ Misch dich ein“ wurde von uns umgestaltet zu „Wir mischen uns ein – Mittelschule Dietenhofen“. Die Bewohner unserer Asylbewerberunterkünfte sorgten für Verpflegung und Getränke. Die GEW Kreisverband Ansbach unterstützte uns finanziell. Herzlichen Dank allen für die Mitwirkung.

 

Hier die Zusammenfassung der Projektarbeit durch die 9. Klasse als Podcast 
        (Lizenz: Die eingespielte Musik ist von freesound und lizenzfrei)

Ruth Heß

 

Comics gegen Rassismus. AIWG veröffentlicht Praxisperspektive für rassismuskritische Bildungsarbeit

Bericht: Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)

Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität hat am 19.10.2022 unter dem Titel „Rassismus im Alltag“ eine weitere Ausgabe in der Reihe „Praxisperspektiven“ veröffentlicht. Die Illustratorin und Autorin Soufeina Hamed veranschaulicht darin mithilfe von Comic-Kurzgeschichten Formen von Alltagsrassismus.

Welche subtilen Formen von Alltagsrassismus gibt es? Was ist der Unterschied zwischen Vorurteilen und Diskriminierung? Welche Rolle spielt Gender im Zusammenhang mit antimuslimischem Rassismus?

In der AIWG-Praxisperspektive „Rassismus im Alltag. Materialien für Lehrer_innen und Multiplikator_innen mithilfe grafischer Kurzgeschichten“ zeichnet die Illustratorin in ihren Comic-Kurzgeschichten unterschiedliche Situationen von Alltagsrassismus nach, die auf wahren Begebenheiten basieren. … weiter

Direktdownload Rassismus im Alltag. Materialien für Lehrer_innen und Multiplikator_innen mithilfe grafischer Kurzgeschichten (pdf-Datei)


Quelle:  www.aiwg.de

 

Rassismus und Antirassismus – eine Gegenrede

„Gewalt in der Sprache“ / „Sprache schafft Wirklichkeit“

Über allem steht die Frage: „Was ist Rassismus“?

von Frank Bernhardt
(überarbeitete Fassung v. 14.2.2022)

Zum 10. Jahrestag des Bekanntwerdens der NSU-Mordserie kritisierte der Bundespräsident den „hemmungslosen(n) Rassismus“ (ARD-Text, 11/21) in dieser Republik, der längst in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen sei. Darin zeige sich eine „Fremdenfeindlichkeit, die niemals geduldet werde“.

„Rassismus wirksam bekämpfen“ will der DGB. Die Bundes-GEW spricht von „Rassismus“, der „allgegenwärtig“ ist, sie will „über Erscheinungsformen, Ursachen sowie Auswirkungen“ aufklären. Der LV Bayern schreibt zu dem Thema: „Nationalistische und rechtspopulistische Bewegungen erstarken, rassistische Hetze und Gewalt … nehmen zu“. Rassistisch motivierte Gewalt geht mit „Ausgrenzung“ einher und hat z. T. brutale „Folgen“, „214 Todesopfer“ sind seit 1990 (amadeu-antonio-stiftung.de 12/21) zu beklagen. Auch im LV HH ist „Rassismus“ und seine Antipode ein Schwerpunkt. Der „Bleiberechtsausschuss“ – jetzt „LAMBDA“ – sagt u. a. „Rassismus und Rechtsentwicklung“ den Kampf an.

Also ist allgemein anerkannt, bedingungslos die „Ursachen“ für „Rassismus“, „Ausgrenzung“, „Nationalismus“, „Hetze und Gewalt“ herauszuarbeiten. … weiter


Bild von Samir Basante Valencia auf Pixabay

Alle bisherigen Text von Frank Bernhardt im GEWerkschaftsMAGAZIN

 

Lehrer Mansour

Der nachfolgende Leserbrief war ursprünglich der Durchhalteprosa 26 von Götz Eisenberg gewidmet. Damit dieser Brief nicht in den Tiefen des Magazins verschwindet und nicht wahrgenommen wird, veröffentlichen wir ihn nun als Kommentar. Wir danken dem Autor!


Lehrer Mansour

Ein Kommentar von Johannes Kreft

„Menschen leben Hass und seine Destruktivität aus,
weil sie Angst vor sich selbst haben, vor ihrer Leere und
Bedeutungslosigkeit. Sie wollen ausgrenzen und demütigen,
damit sie sich nicht mit sich selbst beschäftigen müssen…
Sie glauben einer Lüge, weil sie die Wahrheit nicht ertragen können.“
(Ahmad Mansour)

***

Sehr geehrter Götz Eisenberg,

die Bekämpfung der Pandemie kommt nur in kleinen – oft Verwirrung und Unruhe stiftenden Schritten – voran. Zugleich sehen Sie voraus, dass weitere Modernisierungsschübe auch unsere letzten solidarischen Traditionen weiter erschüttern werden. Unzufriedenheit und Wut werden in weiten Teilen der Bevölkerung wachsen. Und wenn es nicht gelingt, die sich zuspitzende Lage kritisch aufzuarbeiten und antikapitalistisch zu wenden, werden Unzufriedene und Wütende massenhaft den Heilslehren der Rechten folgen. In Ihrer Durchhalteprosa zeigen Sie die Notwendigkeit einer großangelegten Aufklärungs- und Erziehungskampagne auf, die dem Triumph der Rechten entgegenwirken sollte. Aber wie wäre eine solche Kampagne zu gestalten? Wie wären gewisse Lernziele zu erreichen, etwa Lust am kritischen Denken oder die Fähigkeit, sich eigene Wünsche und Interessen klarzumachen und in ein gemeinsames Handeln münden zu lassen? Weiterlesen

GEW und VBE: „Nie wieder“ – in Zeiten des Abstands digital gedenken Bildungsgewerkschaften zum „Internationalen Holocaust Gedenktag“

Mitteilung: GEW

Frankfurt am Main/Berlin – Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verweisen zum „Internationalen Holocaust Gedenktag“ auf die Möglichkeit, die vielfältigen virtuellen Angebote zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu nutzen. Sie betonen: „Es macht einen ganz besonderen Eindruck, an den Orten des Verbrechens zu gedenken und die Stimmung dort auf sich wirken zu lassen. Doch auch digitale Angebote können und sollten ihren festen Platz bei der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in der Bildungsarbeit haben. Denn nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie, sondern auch im Kontext dessen, dass es immer weniger Zeitzeuginnen und -zeugen gibt, sind diese eine gute und vor allem niedrigschwellige Alternative, um die Erinnerung im Unterricht und in der Freizeit wach zu halten.“ Weiterlesen

Proteste gegen Rassismus: „Es ist wichtig, dass die nun aufgeworfenen Fragen nicht abgetan werden“

Professorin Pisarz-Ramirez über die Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA und ihre Auswirkungen

Interview: Universität Leipzig

Prof. Dr. Gabriele Pisarz-Ramirez vom Institut für Amerikanistik der Universität Leipzig sieht in den Massenprotesten der Black-Lives-Matter-Bewegung nach dem gewaltsamen Tod des Afro-Amerikaners George Floyd eine neue Qualität: Zum ersten Mal werde in den USA über grundlegende Reformen bei der Polizei nachgedacht. In dieser angespannten Situation trage US-Präsident Donald Trump mit seinen Äußerungen zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei, sagt sie.

Auch in Deutschland sieht die Professorin für „American Studies und Minority Studies“ eine zunehmende Gefahr durch „Alltagsrassismus“. Im Interview mahnt sie, diese Entwicklung ernstzunehmen und über Veränderungen nachzudenken. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de

„Haltung zeigen: Menschenrechte sind unteilbar“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) appelliert anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus an die demokratischen Parteien und im Bildungsbereich Beschäftigten, rassistische Gewalt und Hetze auf allen Ebenen entschieden zu bekämpfen. „Wir müssen uns für die Menschenrechte und eine humane Asyl- und Flüchtlingspolitik stark machen  sowie konsequent Haltung zu zeigen. Unsere Geschichte lehrt uns: Menschenrechte sind unteilbar und müssen insbesondere in Zeiten, in denen rechtspopulistische und -extremistische Kräfte erstarken, geschützt und verteidigt werden. Die jüngsten rechtsterroristischen Anschläge in Deutschland führen uns dies in aller Brutalität vor Augen. Der zunehmende Alltagsrassismus ist beängstigend und macht vor Bildungseinrichtungen nicht Halt. Dem dürfen wir nicht tatenlos zusehen“, erklärte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am 16.3.2020 in Frankfurt am Main. Weiterlesen

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