Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 42: Weniger Fortschritt wagen!

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 42

 

Weniger Fortschritt wagen!

„… ein Strohhalm im Rad der Apokalypse.“
(Mathias Enard)

Ende November. Das Wetter passte zum Totensonntag. Es war trüb und neblig. Ab und zu nieselte es aus einem wolkenverhangenen Himmel. Wir gingen trotzdem spazieren. Ins Krankenhaus zu Us Schwester mochte ich dann aber nicht mehr mitkommen. Das war mir dann doch zu viel am Totensonntag.

Aus Gründen, die nur die Hirnantilope kennt, fiel mir eine Passage aus Camus‘ Mythos des Sisyphos ein. Sie lautet: „Wenn es jedoch schwierig ist, den genauen Zeitpunkt, den winzigen Schritt zu bestimmen, da der Geist auf den Tod gesetzt hat, so ist es leichter, aus der Tat selbst die Folgerichtigkeit zu erschließen, die sie voraussetzt.“ Ich interpretiere Camus so: Nachdem die Katastrophe eingetreten ist, scheint alles einer Logik zu folgen, die auf das Ereignis die ganze Zeit über zusteuerte. …weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

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GEW Bayern fordert den Rücktritt des AfD-Landtagsabgeordneten Markus Bayerbach

Mitteilung: GEW Bayern

Am 01.12.2021 veröffentlichte der Bayerische Rundfunkt rechtsradikale und verfassungsfeindliche Interna aus einer geschlossenen AfD-Chatgruppe. Im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags wurde daraufhin heute der Antrag auf Abberufung des Vorsitzenden Markus Bayerbach (AfD) angenommen, dem 450 Nachrichten im Chat nachgewiesen wurden. In zwei Wochen wird nun über seine Abberufung abgestimmt. Der Landesverband Bayern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert seinen Rücktritt und weitere Konsequenzen. Weiterlesen

„In unserem Land passiert gerade Unheil“

Der Epidemiologe und ehemalige Leiter des bayrischen Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg, Friedrich Pürner, wurde am 22.11.2021 vom Magazin „Multipolar“ interviewt. Er äußert sich über die gesellschaftliche Spaltung und das Vorgehen der Politik in Zeiten der Corona-Pandemie. Das Interview führte Marcus Klöckner:

„In unserem Land passiert gerade Unheil“
„Ich fürchte um den sozialen Frieden“ – das sagt der Epidemiologe und ehemalige Leiter des bayrischen Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg, Friedrich Pürner, mit Blick auf die Ausgrenzung Nichtgeimpfter. Er zeigt sich zutiefst besorgt über die gesellschaftliche Spaltung und das Vorgehen der Politik. „Kontrollen, Strafen, Zwang, Druck, Hetze und Gehässigkeit passen nicht zu medizinischen Maßnahmen“, so Pürner. (…) Das ganze Interview lesen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 41: Corona-Lemminge

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 41

 

Corona-Lemminge

„Der Staat bildet sich in den Leuten ab. Der Staat ist nicht nur ein äußeres Gebäude, in dem man sich zwangsläufig entweder glücklich oder unglücklich fühlt, sondern er zieht in die Leute ein. L‘etat c‘est moi, bis zu den unteren Ebenen. Wir sind ja alle der Staat. Das ist nicht eine äußere, feindliche Erscheinung, sondern der Staat ist ja wirklich in uns.“
(Thomas Brasch)

Seit dem frühen Tod meiner Mutter fühle ich mich wie ein Schwarzfahrer im Zug des Lebens. Ich verlor die Rechtfertigung meiner Existenz, mein Mandat zu leben, und fürchte seither ständig das Auftauchen eines Fahrkartenkontrolleurs. Nur schreibend konnte ich meine Anwesenheit im Zug rechtfertigen und nachträglich einen Fahrschein lösen. Ganz sicher bin ich mir bis heute nicht, ob dieser Fahrschein Gültigkeit besitzt und akzeptiert wird. Die Kindheitsgefühle der Ziellosigkeit und des Überflüssigseins konnte ich durchs Schreiben nie ganz abschütteln, zumal meinem Schreiben die gesellschaftliche Anerkennung versagt blieb. Auch als Schreiber ist mein Ort das Abseits. Wie bin ich Sartre dankbar für die Beschreibung seines und meines Lebensgrundgefühls als blinder Passagier. … weiter

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Einwanderungsfeindliche Haltung hält dem Realitätscheck nicht stand

Studie: Ablehnung von Migration und Zulauf zur extremen Rechten sind in Regionen mit viel Einwanderung schwächer

Bericht: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Nach der Ankunft von über einer Million Geflüchteter in Deutschland 2015/16 zeigte sich auf der lokalen Ebene ein freundlicheres Bild als beim Blick auf die bundesweite Lage, die von einer Zunahme fremdenfeindlicher Haltungen und Gewalt sowie dem Zulauf zur rechtspopulistischen Partei AfD geprägt war. Gerade in Kreisen, in denen besonders viele Geflüchtete angesiedelt wurden, zeigten sich eine höhere Akzeptanz von Immigration und stärkerer gesellschaftlicher Zusammenhalt. Zu diesem Ergebnis kommen WZB-Forschungsprofessor David Brady, Marco Giesselmann von der Universität Zürich und Tabea Naujoks von der Berliner Hertie School bei der Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2009-2017. Weiterlesen

Was ist aus der Linken geworden?

Am 7.11.2021 wurde im links-netz.de der Aufsatz von Joachim Hirsch „Was ist aus der Linken geworden?“ veröffentlicht.

Joachim Hirsch schreibt über die Corona-Krise und die Aufgabe einer linken Kritik. Linke hätten die Sinnhaftigkeit der staatlichen Maßnahmen und deren Auswirkungen hinterfragen müssen.

Was ist aus der Linken geworden?

von Joachim Hirsch

Das Verhalten der Linken (ich lasse es erst mal bei dieser allgemeinen Bezeichnung eines recht unübersichtlichen politischen Feldes und beziehe mich im Wesentlichen auf das gesamte Spektrum) hat zu Konflikten und Auseinandersetzungen geführt, die denen im Zusammenhang mit dem Irakkrieg ähneln. Der Riss ging oft durch die einschlägigen Gruppierungen und Organisationen hindurch. Den ganzen Artikel lesen

 

Die Volksrepublik China avanciert zum Hauptfeind des Westens

 

Ein Kommentar von Klaus Hecker

Nach dem vermeintlichen Super-GAU in Afghanistan und dem U-Boot-Streit zwischen Frankreich, Australien und den USA geht es hier um den vom Westen eingeführten Begriff der „regelbasierten Weltordnung“.

Während es politisch wie medial quasi als Normalzustand verkauft wird, dass sich die Fregatte „Bayern“ über Wochen im Indopazifik und im Südchinesischen Meer aufhält, um damit zum Beispiel „die Partnerschaft zu Freunden in Australien, Japan, Südkorea oder Singapur“ zu stärken, wie es (Noch-)Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im November 2020 formulierte, würde ein chinesisches Kriegsschiff vor Helgoland mit ziemlicher Sicherheit Besorgnis in Kreisen der NATO hervorrufen und in Deutschland sowieso. … weiter

 

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